Bachoffenlegung an Rennbahn und Klappergasse in Aachen

Viel Grün und ein offengelegter Bachlauf

Published On: 26. März 2024

Umgestaltung von Rennbahn und Klappergasse: Die Stadt Aachen hat in Berlin einen Förderbescheid über zwei Millionen Euro erhalten.

Mitteilung der Stadt Aachen

Erleichterung in der Kaiserstadt: Die Stadt Aachen hat in Berlin einen Förderbescheid über exakt 1.966.410 Euro aus den Händen von der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, sowie dem Parlamentarischen Staatssekretär Sören Bartol erhalten. Das Geld stammt aus dem Bundesprogramm „Anpassung Urbaner Räume an den Klimawandel” und fließt in die Umgestaltung der Rennbahn und der Klappergasse. Mit viel Grün und einem offengelegten Bachlauf soll die Aufenthaltsqualität in der Altstadt weiter steigen.

Zwischenzeitlich wurde das Aachener Förderprojekt zur Zitterpartie. Es stand nämlich die Befürchtung im Raum, dass die bereits im vergangenen Jahr zugesagten Gelder doch nicht freigegeben werden können. Das Bundesverfassungsgericht hatte nämlich im November 2023 den Nachtragshaushalt der Bundesregierung für verfassungswidrig erklärt. Dies betraf vor allem den 60 Milliarden schweren “Klima- und Transformationsfonds” (KTF).

Aus diesem Topf sollte auch das Aachener Projekt gefördert werden. Doch mittlerweile steht fest, dass das Fördergeld zur Verfügung steht. Mit dem Erhalt des offiziellen Bescheids, den Landschaftsarchitektin Silvia Beretta aus der Abteilung Stadterneuerung und Stadtgestaltung am Montag (18. März) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung entgegengenommen hat, kann es nun vor Ort weiter vorangehen.

Das freut Frauke Burgdorff, Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau und Mobilität: „Wir sind in Aachen auf einem sehr guten Weg. Die Innenstadt von morgen nimmt an immer mehr Stellen Gestalt an. Rund um Rennbahn und Klappergasse können sich die Menschen in Zukunft auf eine wahre Stadtoase freuen.“

Mehr Aufenthaltsqualität und gut für den Klimaschutz

Wo jetzt noch versiegelte Flächen als Verkehrsraum dienen, sollen nach dem Umbau Grün und Wasser für deutlich mehr Aufenthaltsqualität sorgen, Besucher*innen wie Bewohner*innen anziehen und zur Begegnung einladen. „Grün-blaues Band – vom Verkehrsraum zum Lebensraum“ nennt sich das Projekt des Fachbereichs Stadtentwicklung und Stadtplanung in Kooperation mit dem Fachbereich Klima und Umwelt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Innenstadt klimafest zu machen.

In der Abteilung Stadterneuerung und Stadtgestaltung setzen unter der Leitung von Stefanie Weitenberg vorneweg Antje Wiese und Jan Kemper das Projekt um: „Mehr Bäume, mehr Grünflächen, ein großzügig angelegter Spielpunkt und vor allem der freigelegte Paubach sollen ab 2027 den Ort prägen und gleichzeitig dazu beitragen, die Innenstadt vor Hitzeentwicklung und Überschwemmung zu schützen“, sagen die Beiden.

Eine Maßnahme, die nicht nur klimatisch sinnvoll, sondern auch historisch naheliegend sei, wie das Planungsduo weiter erläutert. Denn Aachens Gründung und Entwicklung ist neben den heißen Quellen maßgeblich durch die Bäche beeinflusst, die erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts verrohrt sind und seitdem unterhalb der Innenstadt fließen.

 

Landschaftsplanerin Silvia Beretta (r.) hat den Förderbescheid von Bauministerin Klara Geywitz und Staatssekretär Sören Bartol entgegengenommen.

 

Die nächsten Schritte

Ab Mai dieses Jahres wird die Planung der Stadtverwaltung durch Landschaftsarchitekten und Verkehrsplaner weitergeführt. Der Baubeginn ist zurzeit für den Herbst 2025 vorgesehen.

Eingeleitet hatte das Projekt der Planungsausschuss der Stadt Aachen im November 2019 mit dem Auftrag an die Verwaltung, den Bereich Klappergasse / Rennbahn auf Grundlage der 2018 erarbeiteten Machbarkeitsstudie „Aachener Bäche sichtbar und erlebbar machen“ zu prüfen und konkretisieren.

Der Planungsbeschluss wurde dann im Mai 2023 auf Grundlage der Planung von Jan Kemper und Karen Roß-Kark (Stadt Aachen) im Mobilitätsausschuss gefasst. Begleitet wird die Maßnahme von einer engagierten Bürger*inneninitiative, die sich für die Offenlegung von Aachener Bächen einsetzt.

Das Projekt „Grün-blaues Band“ ist ein wichtiger Baustein für eine gesunde, klimagerechte Innenstadt von morgen und wird in enger Abstimmung mit der Neugestaltung von Theaterplatz und Kapuzinergraben entwickelt. Zahlreiche weitere aktuelle Projekte und Infos des Zukunftsprozesses Innenstadtmorgen sind auf der Homepage www.innenstadt-morgen.de zu finden. Zudem finden Interessierte dort viele Möglichkeiten, aktiv mitzumischen und sich als Morgenmacher*in einzubringen.

 

Titelbild: Viel Grün und offen fließendes Wasser: der Blick auf den Platz an der Jakobstraße (Visualisierung: V-CUBE)