Sieben Anliegen für Kultur in Aachen
Sieben Anträge an die Aachener Stadtgesellschaft sind das Ergebnis des ersten Plenums „Junge Kultur”. Darin geht’s um stärkere Kultur-Lobbyarbeit, Straßenmusik und generationsübergreifende Konzepte.
Bei der Veranstaltung im digialHUB versammelten sich Kultur- und Kreativschaffende, um über Ideen und Herausforderungen in Aachen zu sprechen. Aus jedem der sieben Workshops leiteten die Teilnehmenden am Ende einen zentralen „Antrag” ab, den sie im anschließenden zweiten Teil des Events präsentierten.
Zu diesem zweiten Teil, dem eigentlichen „Plenum” gesellten sich Interessierte aus Politik, Verwaltung, Hochschule und anderen Bereichen der Aachener Stadtgesellschaft. „Kultur ist für alle in Aachen wichtig – deshalb sollen auch alle mitdiskutieren, wenn es um die Zukunft geht”, kommentierte Veranstalter Jörg Pfeiffer von der Kreativ-Community „Aachen, was geht?!”.
Und so waren es Menschen verschiedener Generationen und unterschiedlicher Bereiche, die sich austauschten und gute Impulse setzten. Menschen, die daran interessiert sind, die Brücke zwischen Kultur, Wirtschaft, Politik, Stadtverwaltung und Gesellschaft zu bilden. Die rege Diskussion zeigte vor allem, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken und verschiedene Sektoren der Kulturarbeit zu vernetzen.
Neben fruchtbarem Dialog waren diese sieben Anträge das konkrete Ergebnis des Tages:
1) Straßenmusik:
Es soll ein klarer Rahmen für Straßenmusiker*innen geschaffen werden, der zwischen Lärmbelästigung und kultureller Bereicherung durch Kreativschaffende unterscheidet und rechtliche Regularien klärt, um u.a. Straßenmusik mit Verstärkern zu ermöglichen.
2) Freie Kulturräume:
Die Nutzung von Kulturräumen in Aachen soll niedrigschwelliger möglich sein.
Dafür braucht es mehr Unterstützung für Initiativen und eine einfachere Zusammenarbeit zwischen Kultur, Verwaltung und Politik.
3) Lobbyarbeit Kultur:
Aachen braucht spartenübergreifende Kultur-Lobbyarbeit. Aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung brauchen wir dafür Unterstützung. Die Ausgaben für Kultur im städtischen Haushalt sollen zukünftig Pflichtausgaben sein.
4) Partizipation:
Es soll mehr Angebote zur partizipativen Mitgestaltung des Aachener Kulturprogramms geben. Dazu brauchen wir eine*n freie*n Kulturplaner*in in Aachen, um Vernetzung, Partizipation und gemeinsame Planung zu ermöglichen.
5) Plattform & Kalender:
Aachen braucht eine Plattform und einen offenen Kulturkalender, um das vielfältige Geschehen zu bündeln. Der bereits laufende städtische Prozess hierzu soll für engagierte Gruppen und Kulturschaffende geöffnet werden…
6) Förderung & Finanzierung:
Es braucht einen cultureHUB – als permanente Anlaufstelle und Ansprechpartner*in, z.B. zum Thema Fördermittel. Das Wissen über Finanzierungswege muss zielgruppengerecht kommuniziert werden.
7) Inklusion:
Das Kulturprogramm in Aachen muss selbstverständlich inklusiv sein. Um dies zu erreichen, bedarf es einer umfassenden Offensive der Kulturschaffenden, die auf Vernetzung, Sensibilisierung und dem Verfügbarmachen von Wissen basiert.
Wie geht’s weiter?
Sämtliche Details zur Veranstaltung und zu den sieben Anträgen sind auf der Website plenum.ac aufbereitet – über ein Formular sammeln die Veranstalter Ergänzungen, Feedback und Unterstützung für die Anträge.
Gemeinsam mit Unterstützer*innen sollen die Themen nun weiter vorangetrieben werden.
Foto: Björn Richardt