Friedensflagge der Mayors for Peace in Aachen

„Hiroshima-Platz“ als Gedenkort in Aachen

Published On: 12. Juli 2024

Mit einem Bürgerantrag wollen Friedensaktivisten erreichen, dass in Aachen an den Atombombenabwurf auf Hiroshima erinnert wird.

Von Michael Klarmann

Mehrere Gruppen aus der Friedensbewegung haben in einem Bürgerantrag angeregt, dass Aachen einen „Hiroshima-Platz“ erhält. Der Antrag wurde am Montag im Rahmen des internationalen Flaggentages der „Mayors for Peace“ an Bürgermeisterin Hilde Scheidt (Grüne) übergeben.

Im Rahmen des Flaggentages wurde am Aachener Rathaus die grüne Friedensflagge gehisst. Gemeinsam mit anderen Städten setzt die Kaiserstadt damit ein Zeichen für nukleare Abrüstung. Die Fahne wird nun für einige Tage gut sichtbar am Rathaus wehen. An der Kundgebung nahmen in der Spitze bis zu 50 Menschen teil, darunter auch Bürgermeisterin Hilde Scheidt. Sie hielt in Vertretung von Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen eine kurze Ansprache.

Das Aachener Bündnis gegen Atomwaffen überreichte der Bürgermeisterin während der Kundgebung den Bürgerantrag. Er richtet sich an das Bürgerforum mit dem Ziel, dass die Stadt einen „Hiroshima-Platz“ einrichtet. Außerdem wird beantragt, dass man dort ein Mahnmal oder eine Gedenktafel mit folgendem Text anbringt: „Für eine atomwaffenfreie Zukunft! Im Gedenken an hunderttausende Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 und zur Mahnung an künftige Generationen.“

Als möglicher Standort wurde der kleine Platz neben dem Eingang zur Citykirche in der Großkölnstraße vorgeschlagen, also der Durchgang zum Parkdeck am inneren Grabenring.

„Ein sichtbares Zeichen setzen”

Das Bündnis besteht aus mehreren Gruppen der Friedensbewegung. Stellvertretend haben Bernd Bremen (DFG-VK Aachen*), Dr. Odette Klepper (IPPNW Aachen*), Kristina Blömer (pax-christi im Bistum Aachen) und Detlef Peikert (VVN-BdA Aachen*) den Antrag unterzeichnet.

Das Schreiben erinnert auch daran, dass der Hauptausschuss der Stadt Aachen schon 1985 einstimmig befürwortete, „sich dem internationalen Partnerschaftsprogramm der Städte Hiroshima und Nagasaki anlässlich des 40. Jahrestages des Atombombenabwurfs anzuschließen“. Anfang der 2000er Jahre wurde das Städtebündnis auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Tadatoshi Akiba, in „Mayors for Peace“ umbenannt. Inzwischen haben sich weltweit mehr als 8.000 Städte angeschlossen.

Mit der Einrichtung eines „Hiroshima-Platzes“ und einer Gedenktafel oder einem Mahnmal würde die Stadt ein sichtbares Zeichen setzen, heißt es im Antrag. Auch für mögliche Gedenkveranstaltungen – etwa zu den Jahrestagen der ersten Atombombenabwürfe – würde Aachen so einen Ort schaffen. Andere Städte des internationalen Bündnisses hätten solche Anregungen bereits umgesetzt und entsprechende Plätze oder Mahnmale errichtet.

 

(*) Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK); International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) aka IPPNW Deutschland – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).

Bild: Michael Klarmann