Breitbenden: Nachhaltiger KiTa-Bau
Pilotvorhaben: Mit der KiTa Breitbenden soll erstmals eine Kindertagesstätte vollständig in massiver Holzbauweise entstehen und als nachhaltiger Bau zertifiziert werden.
Eine Mitteilung der Stadt Aachen
In dieser Woche gab es den offiziellen Startschuss für ein wegweisendes Neubauprojekt in Aachen-Eilendorf: Im Wohngebiet Breitbenden wird eine neue fünfgruppige Kindertagesstätte entstehen. „Mit dem Bau der KiTa Breitbenden verbessern wir nicht nur die Betreuungssituation für die Aachener Familien hier in Eilendorf und in der gesamten Stadt. Wir betreten auch bauliches Neuland: Dies wird die erste Aachener KiTa in vollständiger Holzmassivbauweise und die erste KiTa in Aachen, die als nachhaltiger Bau zertifiziert wird. Das Gebäude wird annähernd klimaneutral erstellt und später betrieben. Ein wirklich in jeder Hinsicht weitsichtiges und zukunftsweisendes Projekt“, freute sich Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen beim Spatenstich.
Die KiTa Breitbenden ist die erste städtische KiTa, die als nachhaltiger Bau zertifiziert wird. Erstmals wird eine CO2- bzw. Öko-Bilanz und eine Lebenszykluskosten-Berechnung durchgeführt. Der Planungsausschuss hatte im Januar 2023 einstimmig den Baubeschluss gefasst. Zuvor hatten die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf und der Kinder- und Jugendausschuss eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler: „Wir freuen uns, dass wir hier gemeinsam etwas Neues, etwas Mutiges, etwas Nachhaltiges bauen. Wir brauchen hier im Bezirk dringend KiTa-Plätze. Jetzt können wir den Eltern sagen: Es verbessert sich was.“
Das Gemeinsame betont auch Hilde Scheidt, Vorsitzende des Kinder- und Jugendausschusses: „Wir haben bei diesem und anderen KiTa-Projekten immer fraktionsübergreifend zusammengearbeitet im Ausschuss, weil es für die Kinder wichtig ist. Wir schaffen hier eine wunderschöne KiTa, in der zukünftig viele Kinder toben und spielen können.“
Abfallmengen und CO2-Emissionen im Bausektor deutlich reduzieren
Für die KiTa wird ein Material-Kataster für Bauteile und Materialien des Neubaus erstellt. Ziel: Aufschluss über die Wiederverwendbarkeit und den Wert der ausgesuchten oder verbauten Materialien zu erhalten („Aktivierung von Materialwerten“) und so Abfallmengen und CO2-Emissionen im Bausektor deutlich reduzieren. Das Gebäude soll nach dem „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ den Standard Silber in der Kategorie „Bauen im Klimawandel“ erhalten.
Der Holzbau wird unter anderem mit begrünten Schrägdächern, mit der Installation von Photovoltaikanlagen und einer Minimierung von versiegelten Flächen auf dem Grundstück punkten. Die dazu notwendigerweise versiegelten Dachflächen werden über eine Regenwasserrückhaltung kompensiert. All dies trägt künftig zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Die Fassaden werden als Holzfassaden ausgeführt und bilden dabei die Bauweise und Konstruktion als Massivholzbau ebenfalls nach außen ab.
Die Stadt kalkuliert laut aktuellem Planungsstand mit Kosten in Höhe von knapp 11,4 Millionen Euro. Trotz Berücksichtigung zahlreicher Neuerungen liegen die Baukosten damit annähernd im Bereich des von der Bundesarchitektenkammer herausgegebenen Orientierungswertes.
Neben den ökologischen Aspekten des neuen Gebäudes hebt Heinrich Brötz, städtischer Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur auch die zusätzlichen Betreuungsplätze für Aachen hervor: „Wir haben tatsächlich hier in Eilendorf eine schlechte Versorgungsquote. Und der Bezirk wächst, was ja erfreulich ist. Aber ich kann endlich mit guten Nachrichten nach Eilendorf kommen. Denn wir bauen hier und auch an der Karlstraße neue KiTas.“
Die KiTa, die im Frühjahr 2026 fertiggestellt werden soll, bietet fünf Gruppenräume mit Nebenräumen, Platz für drei Gruppen für Unter-Dreijährige (U3) und zwei für Über-Dreijährige (Ü3), also 30 U3-Plätze und 50 Ü3-Plätze, insgesamt 80 Plätze auf einer Netto-Raumfläche von 1.179 Quadratmetern.
Bild: Stadt Aachen / Andreas Schmitter