5. Türchen: vyda
“Jedes Mal wenn man Geld ausgibt, gibt man eine Stimme darüber ab, in welcher Art von Welt man leben möchte.” Anna Lappé
Hinter dem 5. Türchen unseres Adventskalenders steckt das Startup vyda, dem es um die Förderung von bewusstem Konsum geht. Die App des Startups informiert Verbraucher über nachhaltige Shopping-Möglichkeiten in der direkten Umgebung. So lassen sich Geschäfte finden, die vegane Produkte anbieten, Upcycling betreiben und sich um Müllreduktion bemühen, regionale Produkte und Ökostrom nutzen, siegelzertifiziert sind und direkten Handel anstreben.
Um das Ganze zusätzlich spielerisch zu verpacken, lassen sich beim umweltbewussten Einkauf Punkte sammeln, die man anschließend eintauschen kann: zum Beispiel für einen Kaffee im nachhaltigen Geschäft der Wahl.
Bei der heutigen Adventskalender-Aktion von vyda könnt ihr einen Glühwein-/Kinderpunsch-Gutschein für das Weihnachtsdorf am Büchel im Wert von 30 Euro gewinnen. Mehr Infos gibt’s auf den Instagram-Profilen von vyda und „Aachen, was geht?!”.
Das Vyda-Team hat uns ein paar Fragen beantwortet:
Wie kam euch die Idee zu vyda?
Auf das Problem und die passende Lösung sind wir im Rahmen einer Univeranstaltung aufmerksam geworden. Das komplette Team hat sich dann über die studentische Initiative Enactus Aachen kennengelernt, die sich hauptsächlich mit sozialem Unternehmertum befasst. Anfangs wollten wir eine Art riesigen City-Kompass für Aachen machen, auch mit Veranstaltungen, lokalen Initiativen und jeder Art von Geschäft, die man sich vorstellen kann. Sobald man sich dann aber an die Arbeit macht, fällt auf, dass man kleinere Brötchen backen muss. So sind wir zum aktuellen Stand unserer Lösung gekommen.
Warum arbeitet ihr mit einem Belohnungssystem?
Nur etwas zu finden reicht weder unseren Nutzerinnen und Nutzern, noch unseren Geschäftspartnern. Wir wollen, dass alle langfristig etwas von vyda haben!
Uns war es deshalb wichtig, den Menschen auch einen echten monetären Anreiz zu geben, regelmäßig unsere Partner zu besuchen.
Beim Screenen des Wettbewerbs ist uns dann aufgefallen, dass Player wie Payback am erfolgreichsten sind, weil sie Menschen die Flexibilität lassen, bei verschiedenen Ketten einzukaufen und übergreifend zu sparen.
An diesem Erfolgsrezept bedienen wir uns auch – nur eben für lokale, nachhaltige Geschäfte und ohne ein Datenkrake zu sein!
Wie reagieren Geschäftsinhaber auf eure Idee mit der App?
Um ehrlich zu sein, war es anfangs etwas schwierig, ins Gespräch zu kommen. Als Geschäftsinhaberin kommen regelmäßig Anfragen für irgendwelche App-Ideen rein. Für die meisten ist das Thema Nachhaltigkeit jedoch eine Herzensangelegenheit, für die sie gerne Mehraufwand in Form von Zeit oder Kosten in Kauf nehmen. Dadurch, dass wir den Fokus darauf legen, diesen Mehraufwand für ein nachhaltiges Konzept transparent und kostenfrei an ihre Zielgruppe zu kommunizieren, haben wir einen guten Aufhänger, um in den Austausch zu kommen.
Mögt ihr Weihnachten? Oder steht ihr zum Beispiel dem Konsum kritisch gegenüber?
Vor Weihnachten wird es bei den meisten ja leider immer etwas stressig. Aber wir alle freuen uns schon auf die Auszeit zwischen den Jahren mit unseren Liebsten. Der Konsum hängt ja mittlerweile seit Jahren fast untrennbar mit der Weihnachtszeit zusammen – vor allem, seitdem der Black Friday Trend in der Vorweihnachtszeit zu uns nach Deutschland schwappt.
Konsum dabei per se kritisch gegenüberzustehen, ist natürlich Unsinn. Ohne bei dem Thema zu sehr abdriften zu wollen, aber Handel und Konsum sind seit jeher wichtig für unsere Gesellschaft. Leider nimmt dieser mittlerweile Ausmaße an, dass Mensch und Natur den Preis dafür zahlen. Oft ohne, dass wir es vor unserer Haustür bemerken. Diesem Trend wollen wir mit vyda entgegenwirken und auf bewusstes und lokales Einkaufen aufmerksam machen.
Achtet ihr auf nachhaltige Geschenke unterm Weihnachtsbaum?
Na klar! Der Aachener Weihnachtsmarkt und das Weihnachtsdorf bieten, zusammen mit den tollen Händlerinnen und Händlern der Innenstadt, auch das ideale Angebot, um für die ganze Familie etwas Passendes zu finden.
Das Interview führe Janne Dietz