4. Türchen: Kleines Atelier
Türchen Nummer Vier: Das kleine Atelier in Aachen ermöglicht es Kindern und Erwachsenen, unter professioneller Anleitung ihre Kreativität zu entdecken und sich selbst auszudrücken.
Zu finden ist das kleine Atelier in der Schützenstraße 2 in der Aachener Innenstadt. Infos zu Kursen und Angeboten gibt es auf der Website.
In der Adventszeit gibt es noch zwei besondere Angebote:
6.12., 17 Uhr: Weihnachtskarten gestalten an Nikolaus für Kinder und Jugendliche
13.12., 18 Uhr: Weihnachtskarten gestalten für Erwachsene
Mit Gründerin Celina haben wir über ihr kleines Atelier gesprochen:
yonu: Was hat dich zur Gründung des Ateliers bewogen?
Celina: Das waren verschiedene Faktoren. Ich habe schon immer viel und gerne gemalt und nach meinem Studium an der Kunstakademie im Bereich Gestaltung und insbesondere Animation und Grafik gearbeitet. Jedoch war diese Arbeit ausschließlich digital und ich begann, Staffelei und Pinsel zu vermissen. Gemeinsam mit meinen Nichten zu malen hat mich dann auf die Idee gebracht, über eine neue Perspektive nachzudenken.
Als dann ein wunderschönes Ladenlokal nur drei Häuser von meiner Wohnung entfernt zu vermieten war, musste ich meinen Wunsch in die Tat umsetzen, einen Ort zu schaffen, in dem Klein und Groß ihre Kreativität ausleben können.
yonu: An welchen Techniken hast du am meisten Spaß?
Celina: Ich persönlich male besonders gerne mit Aquarellfarben, aber auch Linolschnitt bzw. Linoldruck macht mir unheimlich viel Spaß und hilft mir sehr, zur Ruhe zu kommen. Allgemein liebe ich es, immer wieder neue Techniken auszuprobieren. Das ist auch sehr wichtig, da ich ja darauf erpicht bin, stetig neue Ideen mit in die Malschule bzw. zu den Workshops mit Kindern und Erwachsenen zu bringen.
Im Sommer habe ich beispielsweise Cyanotypie (Blaudruck mit Sonnenlicht) für mich entdeckt. Das war sowohl für die Kids als auch für die Erwachsenen eine schöne Beschäftigung.
yonu: Wovon lässt du dich inspirieren, wenn es um neue Prozesse und Projekte geht?
Celina: Ich glaube, wenn man aufmerksam ist, kann man sich von allen Sachen inspirieren lassen. Natur, Musik und Museumsbesuche stehen da bei mir ganz oben, aber natürlich auch der stetige Austausch mit anderen kreativen Köpfen und netten Kolleg*innen auf diversen Plattformen. Es gibt beispielsweise ganz tolle Gruppen online, in denen zahlreiche Lehrer*innen ihre Projekte vorstellen und auch die Vorgehensweise erklären. Dort hilft und motiviert man sich gegenseitig.
Gründerin Celina in ihrem kleinen Atelier in der Schützenstraße (Fotos: Kleines Atelier).
„Im Winter ist es einfach besonders gemütlich im Atelier“
yonu: Was sind deine schönsten Arbeitserfahrungen?
Celina: Es ist immer schön zu spüren, dass ich etwas vermitteln konnte und dass eine Person etwas mitgenommen hat. Oftmals sagen Kinder zu Beginn des Kurses “das kann ich aber nicht” und sitzen dann am Ende ganz stolz vor ihren eigenen Werken. In meinen Workshops für Erwachsene gab es schon Teilnehmer*innen, die vorgaben, noch nie gemalt zu haben. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das kann” habe ich am Ende des Workshops jetzt schon öfter gehört. Das ist natürlich auch für mich ein Erfolgserlebnis.
Etwas, das mich persönlich sehr erfüllt, ist unsere Gruppe für kreative Selbstfürsorge. Die Gruppentreffen scheinen eine Stütze für alle Teilnehmer*innen zu sein und das macht mich unheimlich froh.
yonu: Ist die Weihnachtszeit etwas Besonderes für das kleine Atelier?
Celina: Die Weihnachtszeit ist schon etwas Besonderes für das kleine Atelier, da diese Zeit natürlich viel Nostalgie und einen gewissen „Zauber” mit sich bringt. Nicht nur die Kinder bekommen dann Lust, bei Punsch und Keksen einige weihnachtliche Motive auf Grußkarten für die Familie zu malen. Ich glaube, im Winter ist es einfach besonders gemütlich im Atelier.
yonu: Was bedeutet Weihnachten für dich?
Celina: Weihnachten ist mir schon recht wichtig, denn es ist nun mal die Zeit im Jahr, zu der mal alle an einen Tisch kommen. Meine Familienmitglieder wohnen nicht alle in der Nähe, darum freue ich mich sehr auf ein bisschen Quality Time mit ihnen.
Die Vorweihnachtszeit kann echt stressig sein, aber ich muss schon sagen, dass es mir gerade sehr viel Freude bereitet, die Geschenke für meine Familie selbst zu malen bzw. zu schnitzen. Ich hoffe, dass sich alle darüber freuen werden.
Das Interview führte Janne Dietz.