12. Türchen: HeartPiece

Published On: 12. Dezember 2024

HeartPiece macht das erste Dutzend in unserem Adventskalender für die Aachener Innenstadt voll.

Bei HeartPiece dreht sich alles um handgefertigte, einzigartige Geschenkartikel und Dekorationen, die mit viel Liebe und Hingabe geschaffen werden. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Angeboten, die eine Welt voller Kreativität eröffnen: etwa die Regalfachvermietung, die es Künstler*innen ermöglicht, ihre eigenen Werke auszustellen oder die kreativen Workshops von Malerei bis Upcycling.

Am heutigen 12. Dezember ist HeartPiece ab 17 Uhr zu Gast im Kreativzelt von „Aachen, was geht?!” – es gibt kreative Mitmachaktionen und eine Verlosung: Unter anderem gibt es Gutscheine und eine kostenlose Workshop-Teilnahme zu gewinnen.

Inhaberin Amanda Kretzschmar hat sich mit der Eröffnung des HeartPiece in der Oppenhoffallee im August 2024 einen kreativen Traum erfüllt. Im Gespräch erzählt sie mehr zu ihrer Motivation:

 

Community wird bei euch großgeschrieben – woher kam die Idee dazu?

Die Idee dazu gab es eigentlich schon in der Kindheit: Ich fragte mich oft, warum meine Freund*innen eine Peer Group außerhalb der Schule in Turnvereinen hatten – ich aber zum Basteln immer allein in meinem Kinderzimmer saß. Mir war es bei der Planung des Ladens wichtig, einen Ort zu schaffen, in dem man zusammenkommen und sich austauschen kann.

Basteln und weitere kunsthandwerkliche Hobbys sind so weit verbreitet in unserer Gesellschaft und durchziehen alle Altersgruppen – trotzdem gibt es keinen offenen Raum dafür, an dem man sich treffen, gegenseitig inspirieren und voneinander lernen kann. Bei uns im HeartPiece ist der Name Programm: Wir wissen, dass in jedem Stück unheimlich viel Arbeit, Passion und Herz steckt – und genau das möchten wir gern unterstützen.

Deshalb spreche ich meistens auch von “wir” und “uns”, obwohl ich den Laden allein eröffnet habe. Das HeartPiece ist ein Ort für alle. Es gibt für mich einfach nichts Schöneres, als wenn zwei völlig Fremde im Laden aufeinandertreffen und innerhalb weniger Minuten über das gemeinsame Hobby eine leidenschaftliche Unterhaltung entbrennt.

Wie hast du deine Liebe zu StringArt gefunden?

Daran ist ein bisschen meine Mama schuld, auch wenn sie es leider nicht mehr erfahren wird. Ich habe schon immer gern gebastelt, was ich mit meiner Mutter gemeinsam hatte – und vieles habe ich von ihr gelernt. Sie ist 2017 sehr plötzlich und unerwartet verstorben und mein Vater bat mich, mir aus ihrem Bastelzimmer auszusuchen, was ich haben möchte. Da stand ich dann, in einem Raum voller unvollendeter Projekte und Ideen, die sie vor sich hergeschoben hat. Ich habe dann im Nachgang überlegt, was ich so vor mir herschiebe, aber schon immer mal versuchen wollte. Und das waren die Fadenbilder. Jetzt, immer wenn ich Hammer, Nägel und Wolle in die Hand nehme, bin ich meiner Mutter nahe und bin mir sicher, dass sie gut findet, was ich mache und stolz auf mich ist.

Hast du ein Lieblingsmotiv, an dem du am meisten Spaß hast?

Ein konkretes Lieblingsmotiv nicht, aber ich habe ein Bild, auf das ich besonders stolz bin. Darauf ist der Joker aus Batman zu sehen. Das Bild habe ich für meinen Mann gemacht und ist bisher das größte und aufwändigste Bild gewesen. Aber ich habe zu vielen meiner Bilder eine besondere Beziehung, v.a. zu denen, die ich als Aufträge machen darf für Hochzeiten, zur Geburt eines Kindes, als Andenken für ein verstorbenes Haustier.

Die Menschen geben mir die Verantwortung dafür, aus ihren Gefühlen etwas zum Anschauen und Anfassen zu machen, womit sie besondere Momente oder geliebte Lebewesen verbinden und daran denken können. Es ist immer eine unheimliche Ehre und Freude für mich, wenn mir Menschen etwas so Bedeutendes anvertrauen.

Auf was achtest du bei der Aufnahme neuer Künstler*innen ins HeartPiece?

In erster Linie muss die Chemie stimmen und die Produkte sollten sich zu denen, die bereits im Laden sind, unterscheiden. Jedes Fach soll eine andere Sprache sprechen und eine andere Geschichte erzählen. Selbstverständlich habe ich auch eine Verantwortung gegenüber den Regalfachmieter*innen,  dass ich ihnen nicht einfach eine*n direkte*n Mitbewerber*in vor die Nase setze, was ziemlich unfair wäre. Zusätzlich müssen Regalfachmieter*innen mindestens ein Kleingewerbe angemeldet haben, um in Deutschland ihre Produkte verkaufen zu dürfen.

Inspiriert dich die Weihnachtszeit? Und gibt es für die Familie auch selbstgebastelte Geschenke?

Ich denke, in jeder Jahreszeit gibt es inspirierende Eindrücke, wenn man positiv, offen und herzlich durch die Welt geht. Die Weihnachtszeit ist für mich immer etwas zwiegespalten, weil ich in dieser Zeit meine Mutter sehr vermisse – aber wir beide haben auch die Liebe zum Winter sehr geteilt und ich bin überzeugt davon, dass dieser Jahreszeit ein ganz besonderer Zauber innewohnt, dem man sich nicht verschließen sollte.

Und selbstverständlich gibt es für alle auch gebastelte Geschenke. Ich habe noch nie verstanden, warum das im regulären Sprachgebrauch eher abwertend verwendet wird – wir schenken uns „nur” was Gebasteltes…? Darin steckt mehr Liebe zum jeweiligen Gegenüber, als wenn ich im Internet etwas bestelle und es am besten auch direkt als Geschenk verpacken lasse. Etwas Gebasteltes kommt, wenn man sich Mühe gibt, immer von Herzen, es ist mit Zeit, Aufwand und Kreativität verbunden, die man dieser Person widmet. Was sagt mehr „Ich liebe dich” als das?

 

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