Calisthenics Anlage in Aachen

✅ Aachen hat jetzt sieben Calisthenics-Anlagen

Published On: 5. Juli 2024

Mit Fördermitteln des Landes haben die Stadt Aachen und der Stadtsportbund Calisthenics-Sportanlagen im gesamten Stadtgebiet geplant und gebaut. Sportvereine übernehmen Patenschaften.

Mitteilung der Stadt Aachen

Bei Dennis Debets und seinen Vereinskolleginnen sieht es ganz einfach aus. Wenn sich der Vereinsvorsitzende des Eilendorfer Turnvereins 1870 e.V. mit einem Klimmzug an der Querstange nach oben zieht oder an zwei Haltegriffen Liegestütze macht, bekommt man eine erste Ahnung, was an Calisthenics-Anlagen möglich ist: Intensives, körperliches Training ohne zusätzliche Gewichte, nur mit dem eigenen Körpergewicht, meist nur an einfach wirkenden Outdoor-Sportgeräten, die an klassisches Geräteturnen am Barren oder Reck erinnern.

Dieses Training wird in Deutschland immer beliebter. Deshalb sind nun auch in Aachen sieben solcher Anlagen innerhalb des gesamten Stadtgebietes installiert worden – drei davon befinden sich aktuell noch im Bau. In fast jedem Stadtbezirk wird es zukünftig mindestens eine solche Anlage geben, an der man – auch barrierefrei und in jedem Alter – frei zugänglich Körperübungen machen kann, mit denen die eigene Muskulatur und die Körperkoordination trainiert werden.

Die Anlage in Aachen-Eilendorf an der Franz-Delheid-Straße wurde am Donnerstag eingeweiht. „Die Calisthenics-Anlagen sind eine enorme Bereicherung für die Stadt“, erläuterte Markus Kremer, Beigeordneter der Stadt für Personal, Feuerwehr und Sport, bevor er mit Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler, dem Sportausschussvorsitzenden Sebastian Breuer und Björn Jansen, dem Vorsitzenden des Stadtsportbundes, das rote Band durchschnitt und die Anlage offiziell freigab.

Bereits 2022 habe man mit der Planung der Anlagen begonnen – gemeinsam mit dem Stadtsportbund. Damals sei dieser auf die Stadt zugekommen mit dem Anliegen, einen Teil der erhaltenen Fördergelder aus dem Projekt „Moderne Sportstätten 2022“ des Landes Nordrhein-Westfalen im städtischen Raum zu verplanen. Schnell sei man auf diese Art von Anlagen gekommen.

„Als wir diese Idee damals der Politik vorgestellt haben, bekamen wir sehr schnell eine positive Rückmeldung und die finanziellen Mittel für den Eigenanteil wurden bewilligt“, dankte Kremer noch einmal den politischen Gremien. Auch die gute Zusammenarbeit aller Akteure beim Stadtsportbund, der Stadtverwaltung und in den Bezirken hob der Beigeordnete hervor.

500.000 Euro der Fördergelder sind in die sieben Anlagen geflossen. Eilendorfs Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler erinnert sich noch an den intensiven Planungsprozess: „Wir sind damals den kompletten Bezirk abgelaufen, haben alle möglichen Plätze abgewägt, bis wir diesen Standort hier ausgewählt haben.“ Nun steht das Sportgerät am Rand eines großen Spielplatzes, mit Fußballwiese, unweit eines Neubaugebiets. „Gut 1.200 Menschen leben in dem Gebiet, davon rund 400 Kinder. Das ist eine Oase hier in Eilendorf und die Calisthenics-Anlage eine großartige Ergänzung“, so Eschweiler.

Sportvereine geschult und als Paten gewonnen

Wie richtig man mit der Idee der Calisthenics-Anlagen lag, sollte sich kurze Zeit später herausstellen: „Wie der kürzlich verabschiedete Sportentwicklungsplan zeigt, gibt es genau an solchen Angeboten für den Outdoorsport in Aachen einen großen Bedarf“, führte Markus Kremer weiter aus. Auch Björn Jansen zeigte sich von dem Konzept restlos überzeugt: „Als der Stadtsportbund die Fördermittel bekommen hat, haben wir schnell gedacht, dass es nicht sinnvoll ist, eine große zentrale Anlage zu bauen.“

Um das Angebot komplett zu machen, hat der Stadtsportbund Sportvereine aus dem Umfeld als Paten gewinnen können. „Diese Vereine haben wir vorher geschult und sie können jetzt an den Anlagen offene Sportangebote für alle anbieten. Auch beim Sport kann man schnell mal was falsch machen“, so Jansen. Denn wie Dennis Debets vom Turnverein sagt: „Calisthenics ist nicht einfach nur dranhängen. Man muss den ganzen Körper trainieren.“ Eine Mitgliedschaft in einem Verein ist nicht erforderlich, um die Anlagen oder die offenen Sportangebote zu nutzen.

Unter Beteiligung der Bezirke und des Stadtsportbundes wurden folgende Standorte für die sieben Anlagen und Vereine gefunden:

  • an der Rütscher Straße auf einer Grünfläche nahe dem Volleyballplatz, Patenschaft: PTSV Aachen e. V.
  • im Kennedypark gegenüber dem Bolzplatz und der Skateanlage, Patenschaft: ASV Schwarz-Rot e. V.
  • in Aachen-Richterich an der Parkstraße (noch im Bau), Patenschaft: TV Richterich e. V.
  • in Aachen-Brand auf einer Wiese an der Rombachstraße, Patenschaft: Aachen Greyhounds e. V.
  • in Aachen-Haaren im Park am alten Friedhof (noch im Bau), Patenschaft: DJK FV Haaren 1912 e. V.
  • in Eilendorf am Spiel- und Bolzplatz an der Franz-Delheid-Straße, Patenschaft: Eilendorfer Turnverein 1870 e. V.
  • in Laurensberg auf einer Wiese an der Schlottfelder Straße (noch im Bau), Patenschaft: VFJ Laurensberg e. V.

Im Rahmen eines Pilotprojekts wird es an der Anlage an der Rütscher Straße zukünftig die Möglichkeit geben, Sportgeräte kostenlos auszuleihen. Damit wird das Spektrum der Trainingsmöglichkeiten an dieser Calisthenics-Anlage erweitert.

Die Buchung der Sportgeräte wird über die App SportBox – app and move erfolgen. Für die Installation der App ist eine einmalige Gebühr von 50 Cent erforderlich.

 

Bild: Calisthenics-Anlage in Eilendorf (Foto: Stadt Aachen / Andreas Schmitter)