Wahlmanipulation erkennen und verstehen

Published On: 20. Januar 2025

Mit der Bundestagswahl 2025 rückt die Sorge vor Wahlmanipulation und Desinformationskampagnen in den Fokus der öffentlichen Debatte. Eine Veranstaltung in Aachen klärt auf.

Im Februar findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Eine aktuelle Studie von Statista und brand eins zeigt, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung besorgt ist: Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) fürchten die Verbreitung von Falschinformationen, während 48 Prozent mögliche Manipulationen der Wahlergebnisse beunruhigen. Cyberangriffe auf Medien (43 Prozent) und die Einflussnahme ausländischer Akteure (42 Prozent) sind weitere zentrale Ängste. Lediglich zehn Prozent der Befragten geben an, keinerlei Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit von Wahlen zu haben.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor möglichen Versuchen der Einflussnahme fremder Staaten im Zusammenhang mit der Bundestagswahl. Einzukalkulieren seien Aktionen der Desinformation und Diskreditierung, Cyberangriffe sowie Spionage und Sabotage. Das Bundesamt hat eine Task Force eingerichtet und steht nach eigenen Angaben im engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder sowie weiterer Partner.

Neue Bedrohungen durch künstliche Intelligenz

Besonders alarmierend ist der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Erstellung von Falschinformationen. KI ermöglicht es Cyberkriminellen, täuschend echte Fake-Videos, Bilder und Texte zu generieren, die schwer von authentischen Inhalten zu unterscheiden sind. Andreas Lüning, Mitgründer von G Data CyberDefense, warnt: „Angesichts der geopolitischen Lage ist im Vorfeld der Bundestagswahl von einer spürbaren Zunahme von Desinformationskampagnen auszugehen.“ Diese Kampagnen zielten darauf ab, Verunsicherung zu schaffen und das Vertrauen in demokratische Prozesse zu untergraben.

Insbesondere im Wahljahr ist es essenziell, dass Medien, Plattformen und staatliche Institutionen eng zusammenarbeiten, um Bürger*innen vertrauenswürdige Informationen zu bieten.

Neben institutionellen Maßnahmen ist auch die Bevölkerung gefragt: Kritisches Hinterfragen von Quellen, das Erkennen manipulativer Inhalte und der bewusste Umgang mit Social Media können dazu beitragen, die Wirkung von Desinformationskampagnen zu minimieren. Kampagnen zur Medienkompetenz, gerade im Vorfeld von Wahlen, können einen wertvollen Beitrag leisten, um die Gesellschaft widerstandsfähiger gegen digitale Bedrohungen zu machen.

Wahlmanipulation erkennen und verstehen: Veranstaltung in Aachen

Mit einer Veranstaltung wollen die Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen und die Fokusgruppe Cybersecurity des digitalHUB über die Gefahren von Manipulation und die Möglichkeiten, Manipulation zu erkennen und zu verstehen, aufklären.

Anschauliche Information und fundierte Erläuterungen sollen helfen, die Mechanismen hinter Wahlmanipulation und digitalen Angriffen nachzuvollziehen. Bei der Veranstaltung wird erklärt, wie die Einflussnahmen ablaufen, wie Fälschungen mithilfe künstlicher Intelligenz („deepfakes“) entstehen und woran man sie erkennen kann.

Alle, die sich gut informiert gegen Wahlmanipulation wappnen und selbst andere informieren möchten, bekommen Hinweise, was auch Einzelne tun können, um Auswirkungen zu minimieren und die Demokratie selbst zu schützen.

Eckdaten:

Montag, 27. Januar 2025 19:00 – 20:30
Bischöfliche Akademie Aachen
Leonhardstraße 18-20, 52064 Aachen
Kosten: 9 Euro (ermäßigt: 7 Euro)
Infos & Anmeldung