Aachen in Zahlen: Über 100 Blutkonserven täglich
Uniklinik und DRK-Blutspendedienst West warnen: Die Blutkonserven werden knapp, es wird zu wenig gespendet. Allein die Uniklinik hat einen Bedarf von über 100 Blutkonserven am Tag.
Von Alexander Plitsch
„Die Auslastung der angebotenen Blutspendetermine ist auf einen historischen Tiefstand gesunken”, sagt Stephan Küpper vom DRK-Blutspendedienst West. Feiertage, Brückentage, Fußball-EM: Schon seit Mai sei die Spendebereitschaft deutlich zurückgegangen. Noch weniger werde in den Sommerferien gespendet.
Besonders besorgniserregend ist die Situation bei den selteneren Rhesus-negativen Blutpräparaten. Wenn der Bedarf von Krankenhäusern nicht mehr gedeckt werden kann, müssen beispielsweise Operationen verschoben werden.
3.500 Blutspenden benötigt der DRK-Blutspendedienst West pro Tag, um seine Lager wieder zu füllen. Die Uniklinik Aachen benötigt jeden Tag über 100 Blutkonserven. Nach einem Verkehrsunfall kann ein einziger Patient allein 50 oder mehr Blutkonserven benötigen, damit er weiterleben kann.
Keine Altersbeschränkung bei der Blutspende
Um die Wege für Spenderinnen und Spender möglichst kurz zu halten, ist der Blutspendedienst der Uniklinik in neue Räume in der Innenstadt gezogen. Auf 640 Quadratmetern ist in der Großkölnstraße eine großzügige Praxis mit Wartebereich, Arztzimmern, Laboren, Medizin- und Technikräumen und einem großen Spendesaal entstanden.
„Wir kommen dem Publikum damit ein großes Stück näher“, sagte Thomas Ittel, Ärztlicher Direktor der Uniklinik. Durch die neuen Räume soll die Hürde entfallen, bis zur Uniklinik zu fahren – auch die Wartezeiten sollen reduziert werden.
Eine Altersbeschränkung gibt es beim Blutspenden nicht. Wer im Sommerurlaub in Malaria-Risikogebieten war, muss allerdings ein halbes Jahr bis zur nächsten Spende warten.
Eine Übersicht der Blutspendetermine in Aachen haben wir hier zusammengstellt.
Bild: Blutspende in den neuen Räumen der Uniklinik in der Innenstadt. (Foto: Uniklinik RWTH Aachen)