Die IHK Aachen und regionale Unternehmen beteiligen sich an einer bundesweiten Kampagne gegen Rechtsextremismus.

Von Alexander Plitsch

Deutschland steckt im demographischen Wandel – die Zahl der älteren Menschen steigt, die Zahl der jüngeren Menschen sinkt. Eine direkte Folge ist der Fach- und Arbeitskräftemangel in vielen Branchen und Berufen.

Wirtschaft und Politik sehen darin ein zentrales Risiko für den Standort Deutschland und wollen mit gezielter Einwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland gegensteuern. Zugleich diskutieren AfD und andere rechte Kräfte – offen oder in „Geheimtreffen“ – wie man diese Menschen wieder los wird.

Längst leisten Menschen mit Migrationsgeschichte einen großen Beitrag in der deutschen Wirtschaft: Sie stellen laut Statistischem Bundesamt 27 Prozent der Erwerbstätigen. Diese Zahl rückt die Deutsche Industrie- und Handelskamer (DIHK) jetzt ins Zentrum einer Kampagne, um sich gegen rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft zu positionieren.

„Diese 27 Prozent sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft und unserer Belegschaften. Wir wollen und können in den Betrieben nicht auf sie verzichten”, sagte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Nur mit diesen 27 Prozent kommen wir auf 100 Prozent Leistung in der Wirtschaft. Und das machen wir mit dieser Aktion unmissverständlich klar.”

Er wünsche sich eine rege Beteiligung durch Unternehmen aus der Region, sagte Bayer. Die Kampagne soll mindestens sechs Wochen laufen.

Als Zeichen der Unterstützung sind Unternehmen aufgefordert, ihr Logo im Internet temporär zu verändern und um genau 27 Prozent zu kürzen. Diese Umgestaltung kann durch einen einfachen Upload des Logos auf der Kampagnen-Website erfolgen.